04.04.2022 Der Kirchbau rückt näher (Nordbayerischer Kurier)

Bericht im 

Bildrechte beim Autor

Der Kirchbau rückt näher

Neue Epiphanias-Kirche: Grundstücksverhandlung in Laineck auf gutem Weg - Mehr Platz für Feuerwehr

Von Eric Waha

Das Warten könnte sich lohnen für die Lainecker: Das Ziel, eine neue Kirche bauen zu können, scheint ein Stück näher gerückt. Denn die Pfarrerin Susanne Memminger sagt am Montag im Gespräch mit dem Kurier, dass die Grundstücks-Verhandlungen – der teilweise Verkauf ist Voraussetzung für den Neubau – auf einem guten Weg seien.

Bildrechte beim Autor
Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Eines, das gelebte Ökumene in Laineck zeigt, obendrein: Susanne Memminger, die Pfarrerin der evangelischen Epiphaniaskirche, ist mit dem Pfarramt umgezogen zu den katholischen Freunden von St. Johannes Nepomuk. Ein Auszug, der für einen Aufbruch steht. Denn: Die Lainecker wollen eine neue Kirche bauen. Und dafür muss ein großer Teil des Grundstücks verkauft werden. Und das alte Pfarrhaus. All das, sagt Susanne Memminger am Montag im Kurier-Gespräch, sei jetzt auf einem guten Weg.

Seit mehr als zehn Jahren dreht die Epiphaniaskirche eine Warteschleife nach der anderen. Und seit ziemlich genau 20 Jahren ist das ursprüngliche Provisorium der Epiphaniaskirche - ein ziemlich schmuckloser Bau in der Warmensteinacher Straße - über seiner Halbwertszeit: "Das Gebäude wurde 1972 gebaut, war für 30 Jahre geplant. In diesem Jahr wird es 50 Jahre alt", sagt Memminger.

Zum vergangenen Freitag ist die Pfarrerin umgezogen mit dem Pfarrbüro, am Donnerstag hat der Kirchenvorstand vom Architekten für den Kirch-Neubau die Entwürfe gezeigt bekommen, auch der Architekt der Landeskirche sei dabei gewesen - und angetan vom Entwurf. Insgesamt sei wieder Dynamik in der Sache, eine neue Epiphaniaskirche zu bauen, sagt Susanne Memminger. Was wichtig sei, denn: "Die Gemeinde scheint ein bisschen den Mut verloren zu haben. Man hat Sorge, dass es nichts mehr wird." Der Grund: Immer wieder ist das Projekt ins Stocken geraten.

Jetzt aber sei man "dem Bau nähergekommen", nachdem auch die Verwertung des Grundstücks auf der Zielgeraden angekommen sei: Die Gemeinde wird einen großen Teil der Fläche an der Warmensteinacher Straße verkaufen. Nachdem ein erster Investor abgesprungen sei, verhandle man jetzt mit einem neuen Investor. Und mit der Stadt. Denn die Stadt, sagt Memminger, habe nicht nur großes Interesse an jener Fläche, die direkt an das Feuerwehrhaus angrenzt, um eine Erweiterungsmöglichkeitt zu haben. Die Stadt wolle für den Teil ihr Vorkaufsrecht ausüben. Das sei das Ergebnis eines Termins im vergangenen Jahr in der Stadtverwaltung gewesen. Auf dem Rest der Fläche, "etwa bis zur Hälfte des aktuellen Kirchengebäudes", soll "in L-Form ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung gebaut werden". Wie Memminger weiter sagt, werde das Pfarrhaus verkauft. "Hier ist gewerbliche Nutzung vorgesehen."

Der berufsmäßige Stadtrat und Rechtsreferent Ulrich Pfeifer, der unter anderem auch für die Feuerwehr zuständig ist, bestätigt auf Anfrage, dass es "sehr gute und vertrauensvolle Gespräche" gegeben habe, deren Ziel es sei, "eine bestmögliche Lösung für beide Seiten - die Zwecke der Kirche und der Feuerwehr - zu erarbeiten". Auf dem Weg - "wofür ich den Verantwortlichen außerordentlich dankbar bin", wie Pfeifer sagt - könne auch der Raum für eine Erweiterung der Lainecker Feuerwehr realisiert werden.

Die neue Epiphaniaskirche soll ihrem Namen gerecht werden, der für Erleuchtung - und damit für Licht - stehe. "Der Architekt hat sich viele Gedanken gemacht. Hell, lichtdurchflutet, so soll die Kirche werden", sagt Memminger. Und sie soll dort stehen, wo aktuell der Parkplatz ist - in der Kurve der Warmensteinacher Straße. "Etwas schräg zum heutigen Gebäude." Der Knackpunkt bislang immer: die Kosten. Man rechne mit 1,5 Millionen Euro Baukosten, "rund 200.000 Euro hat der Kirchbauverein gesammelt seit der Gründung vor elf Jahren". Durch den Verkauf der Flächen, durch Zuschüsse der Landeskirche und der Gesamtkirchengemeinde könne man den Betrag stemmen und ein multifunktionales Gebäude schaffen, das Kirche, Gemeindehaus, Pfarramt in einem ist. "Der Kirchturm soll erst einmal bleiben, wo er steht", sagt Memminger pragmatisch. "Wenn noch Geld da ist, kann man ihn versetzen. Oder einen neuen bauen."

Nach dem "deutlichen Votum", das die Lainecker mit der Gründung des Kirchbauvereins gegeben hatten, sei es jetzt wichtig, dass es zeitnah losgehen könne mit dem Bau, "durchzuhalten und nicht aufzugeben auf der letzten Strecke. Je länger wir warten, desto schwieriger wird es. Und umso teurer", wie es die Pfarrerin sagt. Weil Corona eben vieles - auch den sonntäglichen Kirchenbesuch - bröckeln ließ. Und die Landeskirche lieber Gebäude verkaufe als neue zu bauen. Die nächsten Schritte seien vorgezeichnet: zunächst müsse der Kirchenvorstand in seiner Gesamtheit der Planung zustimmen, "dann können wir an die Stadt herantreten, auch zusammen mit dem Investor" für das Wohnheim. "Und dann müssen wir hoffen, dass alles so genehmigt wird." Und Laineck die Kirche bekommt, die man sich so lange schon wünscht.